Unsere Bücherwand birgt so manchen Schatz. Das sind keine materiallen Schätze. Vielmehr verbinden wir mit den Büchern, CDs, (Old-School-)LPs und Noten einzigartige Erinnerungen, Erlebnisse, Begegnungen. Peters Idee war es, Geschichten zu und von unseren Büchern zu erzählen. Wir nehmen Euch gerne mit auf unsere alles andere als objektiven Reisen.
John Scalzi. Krieg der Klone. Wer Space-Operas mag, kommt um den US-Amerikaner John Scalzi, einem der sprachgewandtesten und kreativsten Science-Fiction-Autoren, nicht herum. Viele Jahrzehnte war für mich die von Asimov beschriebene Foundation das Maß aller Dinge. Bis Scalzi mir ein völlig neuartiges Universum öffnete, in dem die Menschheit nur eine Nebenrolle unter Tausenden von Völkern, die die Galaxis bevölkern, einnimmt. Dabei kristallisiert sich immer wieder die Frage heraus, was den Menschen ausmacht. >>
Thornton Wilder. Die Brücke von San Luis Rey.
Dieser Roman von Thornton Wilder, für den er 1928 seinen ersten von insgesamt drei Pulitzerpreisen erhielt, bringt mich zu einer Geschichte, in der ich aus unserer Bücherwand heraustrete und in
eine andere einsteige: in die meines Vaters in unserem Pfarrhaus in Odenspiel. Obwohl die Brücke von San Luis Rey jahrzehntlang direkt vor meiner Nase
im Bücherregal stand, habe ich das Buch erst kürzlich gelesen. Den literarischen Gewinn
verdanke ich Robert Crottet >>
Rudolf Hickel et alt. Gewinn ist nicht genug. 21 Mythen über die Wirtschaft, die uns teuer zu stehen kommen. Dieses Buch war überfällig. Nur so sattelfeste Wirtschaftswissenschaftler wie Rudolf Hickel, Johann-Günther König und Hermannus Pfeiffer können es wagen, 21 häufig ins Feld geführte Behauptungen über die Wirtschaft auf den Müll der Geschichte zu kehren. Die Publikation sollte Pflichtlektüre für Studenten der Ökonomie und Politiker aller Parteien sein. >>
Werner Biermann. Konrad Adenauer. Ein Jahrhundertleben. Als Kind der 1950er-Jahre war Konrad Adenauer einer meiner Helden. Meine Eltern hatten schon sehr früh einen Fernseher. Ich erinnere mich an Bilder mit Adenauer im Urlaub in Cadenabbia am Comer See beim Bocciaspiel oder anlässlich einer Privataudienz mit Papst Pius XII., mit Charles de Gaulle, John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow, mit Königin Elizabeth II. Die Medienpolitik des ersten Kanzlers hat bei mir nachhaltig Spuren hinterlassen. Werner Biermann hat alle diese Erinnerungen in mir geweckt und viele andere mehr >>
Ken Follett. Never. Die letzte Entscheidung. Als im November 2021 Ken Folletts neuer Thriller Never. Die letzte Entscheidung auf dem deutschen Buchmarkt erschien, konnte sich wohl keiner vorstellen, welche Aktualität er drei Monate später haben würde. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Frage, welche politischen Verflechtungen und Ereignisse denkbar sind, durch die die Welt in einen Krieg stolpert, den – wie 1914 – keiner wollte. Was im atomaren Zeitalter bedeutet: in einen atomaren Krieg. >>
James A. Michener. Mazurka. Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine bringt mich in diesen Tagen dazu, ein Buch vorzustellen, das mir schon länger am Herzen liegt. Vor 39 Jahren (1983) schrieb James A. Michener mit Mazurka ein wunderbares Epos über Polen. Auch wenn es – ganz im Stile des reifen Micheners – in Romanform daherkommt, so bietet es neben den erfundenen Hauptfiguren überwältigend viele Fakten. Wer mehr über die politisch-historischen Zusammenhänge in Mittel- und Osteuropa lernen will, dem sei dieser Geschichtsroman ans Herz gelegt >>
Nachhaltige Kommunikation in unübersichtlichen Zeiten. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist in Frage gestellt. Werte werden nicht mehr unbedingt geteilt. Leitmedien haben ihre Funktion verloren – ihre Position als vierte Macht im Staat wird angegriffen, manchmal sogar tätlich. Die alten politischen Kräfte verlieren an Einfluss. Europa ist für weite Kreise keine Verheißung mehr für Frieden und Wohlstand, sondern ein Schimpfwort. In größerem Rahmen Konsens herzustellen, wird immer schwieriger. Was ist nur los mit uns? Eine Betrachtung der immer komplexer werdenden Kommunikation in unübersichtlichen Zeiten aus mehreren Blickwinkeln >>
Kurt E. Becker im Dialog mit 77 Persönlichkeiten von Aristoteles bis Stefan Zweig. Der behauste Mensch. Von vier Wänden und einem Dach über dem Kopf. Ich kam mir beim Lesen dieses überaus unterhaltsamen und lehrreichen Buches vor wie ein kleiner Bub, der ein Kaleidoskop mit 77 Facetten in seinen Händen hält und durch jede dieser Facetten einen neuen Blick auf die Themen Bauen, Wohnen und Zusammenleben erhascht. Eine Reise durch fast zweieinhalb Jahrtausende >>
John Ironmonger. Der Wal und das Ende der Welt. Ich habe mich mehrmals im Impressum vergewissert, wann John Ironmonger dieses Buch veröffentlicht hat: Das war 2015, und nicht jetzt unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Warum das wichtig ist: „Der Wal und das Ende der Welt“ ist eine wunderbare Parabel darüber, wie in Zeiten einer Pandemie ein Dorf zur Welt wird und die Welt zu einem Dorf. Aber was haben ein Analyst, ein Bankier und ein Finnwal damit zu tun? Eine spannende Lektüre >>
Ich werde wohl 11 Jahre alt gewesen sein, als ich meinen ersten SF-Roman gelesen habe. Seitdem faszinieren mich Space Operas und die fiktive Entwicklung neuer Welten und Gesellschaften. Susanne konnte ich inzwischen auch dafür begeistern. Hochspannung.
Fünf Regalmeter Geschichte. Das ist keine Maßeinheit. Das ist geballte Ladung Lernen, Neugier, Verbindungen ziehen zwischen Ereignissen und Personen gestern und heute. Da steht Wissenschaftliches neben populärer Geschichtsschreibung und Romanen. Eine Fundgrube.
In einer Zeit, in der die schnell dahingetwitterte Meinung in weiten Teilen mehr zählt als wissenschaftliche Erkenntnisse und in denen Persönlichkeiten meinen, mit "alternativen Fakten" die Welt allgemeingültig erklären zu können, sind Stimmen aus der Wissenschaft unentbehrlich.
Wer kennt nicht die Phasen im Leben, in denen man kluge Begleitung braucht, die einen weiterbringt. Ehepartner, Familie, Freunde sind schnell überfordert, wenn man sie in Rollen drängt, die sie nicht ausfüllen können. Dann ist das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt gefragt.
Eine Welt, wie sie sein könnte. Phantasievoll ausgedacht. Personen, mit denen wir uns identifizieren können, aber nicht müssen. Manchmal sehr nah, manchmal in einer Welt, die wir uns so fremd nicht vorgestellt hatten, bis ein Buch uns die Augen öffnet. Lesegenuss.
Geheimnisvoll, kriminell, Nervenkitzel. Krimis und Thriller öffnen uns die anderen Seiten unserer meist doch so heilen Welt. Sie berühren die tiefsten Tiefen unserer Phantasien, lassen uns schaudern - und doch sehen wir immer wieder hin. Weil es eines ist: faszinierend.
Delia Owens. Der Gesang der Flusskrebse. Dass dieser Roman ein Erstlingswerk ist, mag man kaum glauben. Beeindruckend sind die erzählerische Reife und die Zartheit der Sprache, die im krassen Gegensatz zum Sujet steht. Inhaltlich hat er all das, was ein gutes Buch ausmacht: Die verschiedenen Erzählebenen lassen unterschiedliche Lesarten zu. >>
Andreas Eschbach. Eine Billion Dollar. Eschbach erzählt in seinem Buch „Eine Billion Dollar“ ein modernes Märchen, wie es wohl jeder schon so oder ähnlich taggeträumt hat: Man wäre als Baby vertauscht worden und in Wirklichkeit ein Prinz oder eine Prinzessin. Wenn nur endlich einer käme und das Versehen aufdecken würde. Dann wäre man nicht nur seine „bucklige Verwandtschaft“ los (unbeachtet, dass man nicht weiß, welche neue dann dazukommt), sondern auch reich… >>
Mariana Mazzucato. Wie kommt der Wert in die Welt? Von Schöpfern und Abschöpfern. Vor etwas mehr als einem Jahr las ich im Spiegel einen Bericht über Mariana Mazzucato. Ich freute mich, dass endlich mal eine renommierte Stimme aus der Wirtschaftswissenschaft die üblichen Narrative über Wertschöpfung hinterfragte. >>
Franz Herre. Kaiser Franz Joseph. Sein Leben - seine Zeit. Mit einer Regentschaft von 1848 bis 1916 regierte der vorletzte österreichische Herrscher so lang wie kein anderer aus der Dynastie. Franz Herre stellt die Persönlichkeit des Franz Joseph I. in seine Zeit und entreißt sie der verklärenden Nostalgie, die durch die Sissi-Filme und das Filmpaar Romy Schneider und Karlheinz Böhm um die Person entstand. >>
Isaac Asimov. Die Foundation-Trilogie. Die Mutter aller Space Operas. Mit dem Konvolut von knapp 1.000 Einzel-Episoden über den Zerfall des galaktischen Imperiums und dem Aufstieg der Foundation wurde Issac Asimov ab den 1950er-Jahren der wichtigste und einflussreichste Sience-Fiction-Autor der Welt. >>
Andreas Eschbach. Das Jesus-Video. Andreas Eschbachs erster Beststeller war das „Jesus-Video“. 1998 erschienen, erhielt es ein Jahr später den deutschen Science-Fiction-Preis – zu Recht. Was mich beim Lesen am meisten bewegte, war die Frage, wie man diesen Plot auflösen kann, ohne die Gefühle von gläubigen Christen zu verletzen. Und genau an der Auflösung zeigt sich die Kunst Eschbachs. >>
Eduard Maass. Das Buch vom Abschied. Irgendwann kommt für jeden die Stunde des Abschieds vom Leben. Ich dachte bereits mehrmals: Jetzt ist es soweit. Aber die Canibols gehen nicht so schnell unter. Von mehreren türkischen Gesprächspartnern erfuhren meine Frau und ich, dass der Name Canibol im türkischen sinngemäß „viele Leben“ bedeutet. Bei mir sollte sich das bewahrheiten. >>